SIEBEN - Laden, Café & Herberge

 

Niemals werde ich die Caffés vergessen, wo ich Verliebte im Paradies gesehen, und Hoffnungslose in der Hölle, Musik gehört, die bis heute ertönt, Engel ertappt, die einer Praline wegen auf die Erde gekommen. Alles zum Preis von Cappuccino und Hörnchen. 

Stefano Ferrio


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Vor wenigen Tagen…

 

Unsere kurze Pause im Juni ist vorüber.

Irgendwer aus meiner Familie sagt: Auf Deiner Seite steht noch der alte Text. Und ich sage, dass ich das weiß, aber dass mir gerade eben nichts Neues einfällt und dass es ja selbstredend ist, wenn dort steht, dass wir bis Ende Juni im Heu sind :) und wir uns schon in der ersten Juliwoche befinden, dass wir dann ja irgendwie wieder da sein müssen. Denke ich mir jedenfalls so und dabei fällt mir immer noch nichts ein. Keine Neuigkeiten sind ja bekanntlich manchmal sogar die besten.

 

Das Heu ist jedenfalls drin. Einmal hat es hineingeregnet, einmal in jede Ladung. Wir beobachten in diesen Tagen den Himmel mit Argusaugen und sehen häufiger auf die WetterApp unserer Mobiltelefone. Dann gehen wir hinaus und sind schneller, als die Gewitterwolken aufziehen können. Die Halme fliegen über die Rechen und Petrus ist bei uns und schickt uns eine kräftige Brise Wind.

 

Die Heufresser fiebern dem Winter nicht entgegen und verbringen die langen Sommertage viel lieber draußen auf der Weide, wo die Füchsin in einer Mondhellen Nacht doch wieder eines der Lämmer holt. Fressen und gefressen werden.

 

Das Jahr ist derweil über seinen Zenit und wenn wir am Abend noch draußen sind, im Garten hinter dem Haus, sausen uns verspätete Junikäfer um die Ohren. Mit lautem Brummen in der Dämmerung, wir ziehen die Köpfe ein. Dann kommen sie aus einer anderen Richtung. Sie haben es verpasst, im Juni zu bleiben. Sie sind einfach so, aus dem ihnen zugedachten Monat, hinaus und über ihre Grenzen geflogen und nun fliegen sie an lauen Sommerabenden vergeblich, ihrer schneller vergehenden Zeit, hinterher. Ihnen geht es wie uns. Wir bekommen sie einfach nicht zu fassen. Die Käfer nicht und auch nicht die Zeit. Und so fällt ein Tag nach dem anderen irgendwo hinten hinunter.

Allein der Sommer schafft es, wenn das Thermometer in schwindelerregende Höhen klettert und uns träge macht, dass wir langsamer werden und ein bisschen stiller. Dann wird es für einen Moment egal. Irgendwann kommen die Fledermäuse. Gebannt und ein bisschen müde sitzen wir auf der Bank unter dem alten Birnbaum, betrachten unser Tagewerk und verlieren uns in ihrem Schwindelerregendem Flug. Und wieder ein Tag.

 

Letzten Samstag, der Sommer gibt alles und wir halten die Türen verschlossen, damit die Hitze draußen, in der Gasse, vor dem Café stehen bleiben muss. Die Hitze kennt kein Erbarmen. Sie kriecht durch alle Ritzen und irgendwann ist es uns gleichgültig und drinnen genauso heiß, wie draußen auf den Pflastersteinen, zwischen denen, mitten auf der Straße neuerdings eine winzige, rote Mohnblume wächst. Nur ein paar wenige Zentimeter hoch, sehe ich sie eines Tages leuchten.

 

Wenn ich am Abend die Tür zuschließe und das Café verlasse, bleibt der Sommer, wie selbstverständlich da. Er sitzt auf allen Stühlen und lacht mich an. Ich könnte ihn in dicke Scheiben schneiden, so greifbar ist er geworden.

Am nächsten Morgen komme ich zeitig zurück. Auf meinem Weg ist es still in der Stadt. Ich treffe niemanden, keinen Menschen, keinen Menschen in einem Auto.

Einzig die Mauersegler ziehen schon laut pfeifend ihre Kreise.

Die Stadt schläft. Sie schläft am frühen Morgen und nicht selten verpasst sie es an den Tagen aufzuwachen.

Ich öffne Fenster und Türen. Die verbliebene Nachtkühle lässt die Temperatur im Haus für wenige Stunden fallen. Ein Kreislauf, der immer wieder von vorn beginnt.

Vielleicht liegt auch in den Wiederholungen etwas, das uns hält.

 

 

In diesem Sinne, haben Sie/habt Ihr einen großartigen Sommer.

Im Augenblick sind wir da.

Irgendwann im August gibt es noch eine kurze Pause.

 

Und bis dahin gibt es Eisschokolade & -café, Sommerkuchen und unsere Hauslimonaden, Crêpes und manchmal gibt es auch ein Gespräch in der Küchentür. Je nachdem…

 

Herzliche Grüße und bis bald oder später...